Sonderausstellung

SONDERAUSSTELLUNG

In Seide gehüllt – Phulkari

Die Sticktechnik Phulkari heißt in Punjab „Blumen-Werk“ oder „Blumen-Garten“ und war ursprünglich die Bezeichnung für alle Arten von großen bestickten Kopftüchern. Diese traditionell von Frauen hergestellten Stickereien stammen aus dem Norden Indiens, vor allem aus dem Punjab.
Die Geschichte von Phulkari geht auf die Zeit zurück, als Frauen aller Religionen diese bestickten Textilien herstellten und trugen.

In Seide gehüllt - Phulkari

So wie Gold über Generationen weitergegeben wird, bedeuteten Phulkaris im frühen 19. Jahrhundert den materiellen Reichtum einer Frau und galten als wichtiger Teil ihrer Garderobe. Sie wurden in derRegel als Schals getragen, die bei besonderen Anlässen wie Hochzeiten, Geburten und anderen Ritualen über den Kopf gezogen wurden. Die Gestaltung der Phulkaris ist regional unterschiedlich, werden zum Teil nach dem Gedächtnis gestickt oder nach alten Vorlagen gestickt. Die Arbeit an den Phulkaris wird schon mit der Geburt eines Mädchens von der Großmutter begonnen, eingeleitet von Ritualen und Gebeten. In hinduistischen Regionen stickt man auch figurale Motive und ganze Alltagsszenen.

In einer Mitteilung sagt Richard Vill, Präsident der Europäischen Textilakademie: “Diese Ausstellung einer Privatsammlung, die die künstlerische, kulturelle und politische Bedeutung von Phulkari zeigt, ist längst überfällig und wird sicherlich auch Besucher begeistern, die mit dieser bemerkenstwerten Kunstform nicht vertraut sind“.